Am 5. Juni 2014 führte das Ausbildungszentrum der Justiz Nordrhein-Westfalen im Aukloster in Monschau den 1. Gerichtsvollziehertag durch. 100 Gäste aus ganz Deutschland - Behördenleiter, Ministerialbeamte, Vertreter der Berufsverbände, der Rechtsanwaltskammern, von Schuldnerberatungsstellen, von Inkassobüros und Gerichtsvollzieherinnen und Gerichtsvollzieher sowie viele weitere Gäste - waren der Einladung gefolgt und genossen einen ganzen Tag lang interessante Diskussionsrunden, Vorträge und Gespräche.

Die Schirmherrschaft über diesen ersten Gerichtsvollziehertag hatte Justizminister des Landes Nordrhein-Westfalen Thomas Kutschaty übernommen. Staatssekretär Karl-Heinz Krems sprach das Grußwort und führte in die Thematik ein.

Unter der Moderation von Direktor des Amtsgerichts Rainer Harnacke diskutierten je ein Vertreter des Deutschen Gerichtsvollzieherbundes, des Bundesverbandes der Deutschen Inkasso-Unternehmen e.V., der Rechtsanwaltskammer Köln und der Schuldnerberatung der Caritas die Auswirkungen des Gesetzes zur Sachaufklärung und die damit verbundenen Veränderungen im Berufsalltag der Gerichtsvollzieherinnen und Gerichtsvollzieher.

Sodann erörterten Vertreter des Innenministeriums Nordrhein-Westfalen sowie des Justizministeriums Nordrhein-Westfalen und zwei Gerichtsvollzieher unter der Moderation des Geschäftsleiters des Ausbildungszentrums der Justiz Norbert Coenen die Frage, wie die Sicherheit der Gerichtsvollzieherinnen und Gerichtsvollzieher bei ihrer Tätigkeit im Außendienst zu gewährleisten ist. Mittel der Deeskalation wurden von den Podiumsteilnehmern favorisiert.

Die dritte Diskussionsrunde - gestaltet von je einem Vertreter des Justizministeriums Baden-Württemberg, des Oberlandesgerichts Köln, des Amtsgerichts Köln und des Deutschen Gerichtsvollzieherbundes - befasste sich unter Moderation von Obergerichtsvollzieher Frank Neuhaus u.a. mit der Thematik der Nachwuchsrekrutierung im Spannungsfeld zwischen Festhalten an Bewährtem und Entwickeln von neuen Zugangsmöglichkeiten bzw. Öffnen hin zu neuen Ausbildungs- und Fachhochschulstudiengängen.

Mit einem Vortrag über internationale Kindesentführung und der damit einhergehenden zwangsweisen Kindeswegnahme durch die Gerichtsvollzieherin oder den Gerichtsvollzieher endete der erste Gerichtsvollziehertag des Ausbildungszentrums der Justiz in Monschau.

Alle Beiträge trafen auf großes Interesse der Zuhörer und wurden unter reger Beteiligung des Publikums diskutiert. Der Tag verging wie im Fluge und wurde als so gelungen empfunden, dass vielfach die Frage gestellt wurde, ob das Ausbildungszentrum nun regelmäßig eine solche Veranstaltung durchführen wolle. Eine Fortsetzung jedenfalls ist geplant.

Die Gerichtsvollzieherausbildung hat seit 44 Jahren ihr Zentrum in Monschau. Im Rahmen des Gemeinsamen Gerichtsvollzieher-Lehrgangs werden hier die Gerichtsvollzieherinnen und Gerichtsvollzieher für Nordrhein-Westfalen und 6 weitere Bundesländer ausgebildet.